Archiv der Kategorie: Flächennutzungsplan

Starkregen-Katastrophe mahnt: Flächenfraß stoppen!

Der Starkregen am 26. 6. in Esslingen und seine katastrophalen Auswirkungen sind ein weiterer Warnschuss! Die massive Flächenversiegelung und die ausgetrocknete Böden konnten die Wassermassen nicht mehr aufnehmen. Die Kanalisation erwies sich an vielen Stellen als völlig unzureichend: Der Geiselbach wurde zu einem reißenden Strom und viele Keller liefen voll. Die Feuerwehr hatte an insgesamt 80 Einsatzorten alle Hände voll zu tun: Überschemmung in der Beutau, Hangrutsch und Geröllmassen in der Stettener Straße, Überflutung des Altersheims in Oberesslingen.

Der aufwändig renaturierte Hainbach war von einem Fischesterben betroffen. Anscheinend überstiegen die vergifteten Wassermassen die Kapazität der Kanalisation. Sie werden in solch einem Fall einfach ungeklärt in den Hainbach geleitet!

Seit 2013 entwickeln sich in Deutschland flächendeckende Dürreperioden und regionale Starkregenereignisse. Besorgniserregend ist die viel zu geringe Gesamtfeuchtigkeit des Bodens, die sich auch durch Starkregen nicht wesentlich ändert, weil die Wassermassen in rasender Geschwindigkeit abfließen.

In solch einer Situation zeugt es von Verantwortungslosigkeit weiteren Boden zu versiegeln. Statt weitblickend die auf uns zukommenden Umweltprobleme zu sehen und zu handeln stimmten die Gemeinderäte der Fraktionen von CDU, Freien Wählern, SPD und FDP für die Bebauung des Greut. Aber auch für die Bebauung von Grün- und Sickerflächen im Rahmen des Flächennutzungsplan. Z.B. Versiegelung des Sportplatzes in der Pliensauvorstadt durch Wohnbebauung , die  Zerstörung wertvoller Ackerflächen. usw.

Wir fordern gemeinsam mit den Betroffenen: Vollständigen Schadenersatz. Genaue Untersuchung jedes einzelnen Überschwemmungsfalls und dann wirksame Gegenmaßnahmen einleiten. Viel häufigere Reinigung von Dolen, Wehren, und Abwasserkanäle. Und vor allem Stopp der Flächenversiegelung!

Sportpolitische Bankrotterklärung

Der Gemeinderat hat in der letzten Sitzung mit knapper Mehrheit (4 Gegenstimmen, 13 Enthaltungen) drastische Kürzungsmaßnahmen beim Sportpark Weil beschlossen. Dazu  FÜR Gemeinderätin Cremer:  

Der vorliegende Beschluss ist eine Bankrotterklärung für die hochfliegenden Pläne zum Ausbau der Sportanlage Weil. Die hochtrabenden Visionen des „Sportparks Weil“ erweisen sich zunehmend als leere Versprechungen:

Den Sportlern vom SV 1845 war versprochen worden, dass die beiden Rasenplätze des VFL Post Geländes in Weil eins zu eins ersetzt werden. Jetzt wird ein Rasenspielfeld gestrichen. Wenn jetzt die beiden Plätze des VFL Post Geländes der Wohnbebauung weichen sollen, dann bedeutet  das nicht nur eine Zerstörung einer beliebten Sport und Freizeitanlage , das Aus für viele  Sportangebote der Schulen, eine Zerstörung der grünen Lunge der Pliensauvorstadt, sondern auch eine drastische Beeinträchtigung des Breitensports mit seiner integrativen und bewegungsfördernden Wirkung gerade für die Jugend.

Der Bürgerpark war als Highlight der Anlage in Weil angepriesen worden. Jetzt muss die Stadtverwaltung kleinlaut eingestehen: „Die geplanten Elemente des Bürgerparks entlang der Halle entfallen ersatzlos.“ Der Bürgerpark war wohl hauptsächlich als Lockvogel gedacht, um die Bebauung des VFL Post Platzes zu rechtfertigen.

Wir finden die Idee eines öffentlich zugänglichen Bürgerparks mit den ursprünglich geplanten vielfältigen Sport- und Spielmöglichkeiten nach wie vor richtig.

Und wir unterstützen den Wunsch der Fußballvereine nach ganzjährigen Trainings-möglichkeiten mit einem großzügigen Platzangebot.  Die beste und sparsamste Lösung dazu ist der Erhalt und der durchdachte Ausbau beider Sportanlagen sowohl in der Pliensauvorstadt als auch in Weil. Grüne und FW haben durch Enthaltung diese Weichenstellung verhindert. FÜR Esslingen meint, der Kampf für die Erhaltung des VFL Post Platzes muss weitergehen.

VfL Post-das letzte Wort ist noch nicht gesprochen

Immer wieder gibt es Gerüchte, dass man nichts mehr machen könne. Der Sportplatz und die Vereinsgaststätte VfL Post in der Pliensauvorstadt würden nun endgültig dem Wohnungsbau geopfert werden.

Jetzt wurden in der Esslinger Zeitung Vorschläge veröffentlicht, auf dem Gelände eine neue Esslinger Realschule zu bauen. Auch daran sieht man, dass das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist.

Tatsache ist, dass der Gemeinderat mit den Stimmen von CDU, SPD, Freien Wählern und FDP den Flächennutzungsplan 2030 beschlossen hat. Darin wurde das Gelände als Baugebiet für Wohnungsbau ausgewiesen. Bis aber tatsächlich gebaut wird, müssen noch viele Schritte durch den Gemeinderat abgestimmt werden.

Mit den Kommunalwahlen gibt es neue Verhältnisse im Gemeinderat. Die Kräfte, die sich für Umweltschutz und für die sozialen Belange der Bevölkerung einsetzen wollen, wurden gestärkt. FÜR unterstützt konsequent den Erhalt des Sportplatzes in der Pliensauvorstadt. Mit den Stimmen von FÜR, Linken und Grünen könnte der Sportplatz neu auf die Tagesordnung des Gemeinderats gesetzt werden. Jederzeit kann darüber entschieden werden, dass der Sportplatz doch Sportplatz bleibt. 2000 Unterschriften gegen die Bebauung wurden in der Pliensauvorstadt gesammelt. In vielen Gesprächen erleben wir, dass die Bewohner der Pliensauvorstadt immer noch hoffen, dass ihr Sportplatz und Ihre Vereinsgaststätte bleiben. Aber „Hoffen“ allein, reicht nicht aus. Wir müssen uns zusammenschließen und gemeinsam für unseren Sportplatz kämpfen.

Deswegen möchten wir Sie ermutigen: werden sie aktiv für Ihren Sportplatz! Setzen Sie sich ein für den wohnortnahen Übungsplatz für Kinder und Jugendliche, für Schulsport und Vereinsturniere. Setzen Sie sich ein für einen Ort, wo sich Vereine, Familien, Nachbarn und Freunde treffen und Familienfeiern stattfinden können. Kommen Sie zum nächsten Treffen der Initiative für den 100-prozentigen Erhalt des Sportplatzes und der Vereinsgaststätte VfL Post am Mittwoch, den 17. Juli um 20 Uhr in der Vereinsgaststätte VfL Post.