Artikel in der Zwiebel-Ausgabe Kalenderwoche 10-2021
Internationaler Frauentag in Esslingen und traditionell veranstaltete das Internationale Frauenbündnis Esslingen eine Aktion auf dem Bahnhofsvorplatz. In den Reden der Vertreterinnen der beteiligten Organisationen Frauenverband Courage, MLPD und von FÜR Esslingen wurden die Auswirkungen der Unterdrückung der Frau in unserer Gesellschaft thematisiert und angeprangert.
Sigrid Cremer – Gemeinderätin von FÜR Esslingen – würdigte den Kampf der Frauen auf der ganzen Welt in ihrer Rede:
„!Weltweit stehen Frauen heute auf, um gemeinsam zu kämpfen. Ein Jahr nach Corona – besser möchte ich sagen, Weltfrauen-, Kinder-, Jugendtag. Die sozialen Aspekte werden so gut wie gar nicht genauer betrachtet in den endlosen Regierungstreffen. Denn es sind doch wieder weltweit die Frauen, die Monate mit den Kindern während des Lockdowns in ihren Wohnungen eingesperrt waren, mit allem, was anfällt: homeoffice, homeschooling, Essen kochen, Haushalt bewältigen, immer noch freundlich bleiben, weil die kleinen Kinder wollen bespasst werden usw.
Ich prangere die Regierung im höchsten Maße an, dass sie sich nur halbherzig um Lösungen für die Familien bemüht hat. Körperliche und psychische Gewalt besonders an Kleinkindern nimmt zu. Kinderärzte, Jugendämter und Gerichte stehen dem hilflos gegenüber. Diese Institutionen sind viel zu unflexibel und reagieren zu langsam, um solche Taten zu verhindern.
Nun gibt es ja scheinbar einen Lichtblick. In Brüssel wird nun endlich ein Gesetz verhandelt, dass Frauen gleichen Lohn für gleiche Arbeit erhalten sollen. Aber dieses Gesetzt gibt es bei uns schon lange und ist löchrig wie Schweizer Käse. Erzieherinnen, Krankenschwestern und Altenpflegerinnen: das sind hochqualifizierte Berufe, die mindestens genauso gut bezahlt werden müssten, wie die Facharbeiter bei Daimler, Audi oder Porsche! Denn mit Beifall-klatschen – so schön das ist – kann man keine Miete bezahlen.
Wir sind die Hälfte der Weltbevölkerung. Schließt euch noch enger zusammen! [Auszüge]