Archiv der Kategorie: Umwelt

Sonnenstadt Esslingen

FÜR Esslingen begrüßt den Erwerb einer Beteiligung an der Solarpark Speichersdorf GmbH & Co. KG in Bayern durch die Stadtwerke Esslingen. Allerdings ist es sehr fragwürdig, dass  dort riesige Flächen für den Solarpark verbraucht werden. Die Solarzellen gehören auf die Dächer, nicht in die Landschaft!

Weg vom Atom- und Kohlestrom hin zu alternativen Energiequellen – das ist dringend notwendig.  Insbesondere die Sonne ist eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle. In vielen Ländern, sogar in wenig entwickelten Ländern sieht man Sonnenkollektoren auf den Dächern. Was bei uns – speziell in Esslingen – leider unterentwickelt ist. 

Die dramatische Zuspitzung der Klima- und Umweltkrise erfordert drastische Sofortmaßnahmen. Wir schlagen vor, alle Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser in Betracht zu ziehen und auf ökologisch sinnvolle Art zur Stromgewinnung heran zu ziehen. Wir brauchen schnellstmögliche Umstellung auf 100% erneuerbare Energien. Der Einsatz von erneuerbaren Energien muss von der Stadt Esslingen umfassend gefördert werden. In einem ersten Schritt müssten alle öffentlichen Gebäude – wo solartechnisch sinnvoll – mit Solarzellen oder Solarthermie ausgestattet werden. Für Parkhäuser sowie die riesigen Parkplatzflächen von Einzelhandelsketten und Betrieben könnten Auflagen erteilt werden, diese mit Solardächern auszustatten. Diese dezentrale Energieerzeugung, die dort entsteht, wo sie verbraucht wird, würde unser Stromnetz weniger belasten als Offshore Windparks.

Die Fridays for Future Kids in Nürtingen fordern eine „Sonnenstadt Nürtingen“. Die Idee ist genau richtig! FÜR Esslingen unterstützt und  ruft auf zur Teilnahme an der nächsten Fridays for Future Demo am Freitag den 29.11.19 um 9.30 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz und wir laden ein zu unserer Jahreshauptversammlung am Sonntag den 24.11.19  um 16 Uhr im Bürgerhaus Pliensauvorstadt, Weilstraße 8.

Sportpolitische Bankrotterklärung

Der Gemeinderat hat in der letzten Sitzung mit knapper Mehrheit (4 Gegenstimmen, 13 Enthaltungen) drastische Kürzungsmaßnahmen beim Sportpark Weil beschlossen. Dazu  FÜR Gemeinderätin Cremer:  

Der vorliegende Beschluss ist eine Bankrotterklärung für die hochfliegenden Pläne zum Ausbau der Sportanlage Weil. Die hochtrabenden Visionen des „Sportparks Weil“ erweisen sich zunehmend als leere Versprechungen:

Den Sportlern vom SV 1845 war versprochen worden, dass die beiden Rasenplätze des VFL Post Geländes in Weil eins zu eins ersetzt werden. Jetzt wird ein Rasenspielfeld gestrichen. Wenn jetzt die beiden Plätze des VFL Post Geländes der Wohnbebauung weichen sollen, dann bedeutet  das nicht nur eine Zerstörung einer beliebten Sport und Freizeitanlage , das Aus für viele  Sportangebote der Schulen, eine Zerstörung der grünen Lunge der Pliensauvorstadt, sondern auch eine drastische Beeinträchtigung des Breitensports mit seiner integrativen und bewegungsfördernden Wirkung gerade für die Jugend.

Der Bürgerpark war als Highlight der Anlage in Weil angepriesen worden. Jetzt muss die Stadtverwaltung kleinlaut eingestehen: „Die geplanten Elemente des Bürgerparks entlang der Halle entfallen ersatzlos.“ Der Bürgerpark war wohl hauptsächlich als Lockvogel gedacht, um die Bebauung des VFL Post Platzes zu rechtfertigen.

Wir finden die Idee eines öffentlich zugänglichen Bürgerparks mit den ursprünglich geplanten vielfältigen Sport- und Spielmöglichkeiten nach wie vor richtig.

Und wir unterstützen den Wunsch der Fußballvereine nach ganzjährigen Trainings-möglichkeiten mit einem großzügigen Platzangebot.  Die beste und sparsamste Lösung dazu ist der Erhalt und der durchdachte Ausbau beider Sportanlagen sowohl in der Pliensauvorstadt als auch in Weil. Grüne und FW haben durch Enthaltung diese Weichenstellung verhindert. FÜR Esslingen meint, der Kampf für die Erhaltung des VFL Post Platzes muss weitergehen.

VfL Post-das letzte Wort ist noch nicht gesprochen

Immer wieder gibt es Gerüchte, dass man nichts mehr machen könne. Der Sportplatz und die Vereinsgaststätte VfL Post in der Pliensauvorstadt würden nun endgültig dem Wohnungsbau geopfert werden.

Jetzt wurden in der Esslinger Zeitung Vorschläge veröffentlicht, auf dem Gelände eine neue Esslinger Realschule zu bauen. Auch daran sieht man, dass das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist.

Tatsache ist, dass der Gemeinderat mit den Stimmen von CDU, SPD, Freien Wählern und FDP den Flächennutzungsplan 2030 beschlossen hat. Darin wurde das Gelände als Baugebiet für Wohnungsbau ausgewiesen. Bis aber tatsächlich gebaut wird, müssen noch viele Schritte durch den Gemeinderat abgestimmt werden.

Mit den Kommunalwahlen gibt es neue Verhältnisse im Gemeinderat. Die Kräfte, die sich für Umweltschutz und für die sozialen Belange der Bevölkerung einsetzen wollen, wurden gestärkt. FÜR unterstützt konsequent den Erhalt des Sportplatzes in der Pliensauvorstadt. Mit den Stimmen von FÜR, Linken und Grünen könnte der Sportplatz neu auf die Tagesordnung des Gemeinderats gesetzt werden. Jederzeit kann darüber entschieden werden, dass der Sportplatz doch Sportplatz bleibt. 2000 Unterschriften gegen die Bebauung wurden in der Pliensauvorstadt gesammelt. In vielen Gesprächen erleben wir, dass die Bewohner der Pliensauvorstadt immer noch hoffen, dass ihr Sportplatz und Ihre Vereinsgaststätte bleiben. Aber „Hoffen“ allein, reicht nicht aus. Wir müssen uns zusammenschließen und gemeinsam für unseren Sportplatz kämpfen.

Deswegen möchten wir Sie ermutigen: werden sie aktiv für Ihren Sportplatz! Setzen Sie sich ein für den wohnortnahen Übungsplatz für Kinder und Jugendliche, für Schulsport und Vereinsturniere. Setzen Sie sich ein für einen Ort, wo sich Vereine, Familien, Nachbarn und Freunde treffen und Familienfeiern stattfinden können. Kommen Sie zum nächsten Treffen der Initiative für den 100-prozentigen Erhalt des Sportplatzes und der Vereinsgaststätte VfL Post am Mittwoch, den 17. Juli um 20 Uhr in der Vereinsgaststätte VfL Post.

PCB Skandal: Bürgermeister Wallbrecht muss zurücktreten

PCB Skandal:  Wallbrecht  muss zurücktreten

Nach Jahren des Schweigens tritt die Stadtverwaltung die Flucht nach Vorne an und veröffentlicht auf ihrer Homepage die neuesten Messergebnisse: Nicht nur in der Zollberg Realschule sondern auch in der Realschule Oberesslingen und der Grundschule Sulzgries sind die PCB Werte enorm erhöht. Dies ist insbesondere im Fall des PCB-118 skandalös, weil es in seiner Wirkung mit dem Sevesogift Dioxin gleichgesetzt wird. In der Zollberg-Realschule wurden mit 47 ng/m³ PCB-118, der Grenzwert um beinahe das fünffache überschritten.

FÜR Esslingen hat dazu unter anderem folgende Forderungen beschlossen:

  • Wir fordern die 4 Fraktionen des Esslinger Gemeinderats (SPD, CDU, Freie Wähler, Grüne) auf, ihre Politik der Abwartehaltung bis nach den Pfingstferien und damit nach den Kommunal­wahlen aufzugeben und unmittelbare Maßnahmen zu ergreifen! 
  • KEIN Unterricht mehr in den betroffenen Räumlichkeiten! 
  • Untersuchung aller öffentlichen Gebäude in Esslingen, die im Infrage kommenden Zeitraum errichtet wurden!
  • Herrn Wallbrechts Geringschätzung aller Warnungen vor PCB-Belastungen disqualifi­zieren ihn als Ersten Bürgermeister und Baubürgermeister der Stadt Esslingen Wir fordern ihn auf, unverzüglich zurückzutreten! 
  • Die Verursacher müssen die Kosten der Sanierung zahlen! Dazu wollen wir Prof. Jürgen Rochlitz zitieren (Mitglied der Kommission für Anlagensicherheit beim Bundesumweltmi­nisterium): „Als Chemiker und Politiker, der sich seit den achtziger Jahren mit Dioxinen und an­deren Auswüchsen der Chlorchemie befasst, möchte ich betonen: es wird Zeit, dass die unge­heuren Sanierungskosten für PCB-kontaminierte Standorte von den ehemaligen Herstellerfir­men mitgetragen werden!“

Herzliche Einladung an alle Betroffenen und Interessierten zur Mitgliederversammlung  am Sonntag, den 12 Mai ab 16 Uhr im FORUM, Schelztorstr. 38.  Ab 19 Uhr findet dort ein öffentliches Info- und Beratungstreffen zum PCB Skandal statt.

Keine Experimente mit PCB an Schüler und Lehrern!

Die Mitgliederversammlung von FÜR Esslingen hat sich am 14.April mit den sich überschlagenden Ereignissen an der Zollbergrealschule befasst .In einem Brief an die Schüler, Lehrer, Eltern und weitere Beschäftigten nehmen wir Stellung:

Lehrer und Eltern des Mörike Gymnasiums in Ludwigsburg haben 2018 die Schließung und kompletten Abriss eines Unterrichtstrakts durchgesetzt. Werte um ca. 700ng PCB/m³ waren gemessen worden. In der Zollbergrealschule sind es fünf mal so hohe Werte!

Es ist ein Skandal, dass Herr Wallbrecht fahrlässig und unverantwortlich diese Belastungen jahrelang verschwiegen hat. Wir wenden uns gegen weitere Experimente wie „Probesanierungen“ bei laufendem Schulbetrieb.

PCB ist ein künstliches Industriegift. Es reichert sich in allen organischen Lebensformen an, und kann vom Körper nicht mehr ausgeschieden werden. Es schädigt den Stoffwechsel, erzeugt z.B. Depressionen, Chlorakne und Veränderungen der Erbanlagen. PCB ist krebserregend und krebsfördernd und deswegen seit 2001 weltweit verboten.

Die jetzt vom Landesgesundheitsamt erteilte Freigabe zur Fortsetzung des Unterrichts in der Zollbergrealschule ist verantwortungslos. Statt sich in Gesundheitsfragen an den Empfehlungen der WHO zu orientieren lässt es der Stadtverwaltung Raum, auf Zeit zu spielen.

Das Argument von Herrn Wallbrecht, dass die Schüler ja keine 24 Stunden in der Schule verbringen würden, ist bestenfalls verharmlosend, gegenüber den Betroffenen aber regelrecht zynisch.

Wir haben deshalb folgende Forderungen beschlossen:

  • Schluss mit der Geheimniskrämerei, Vertuschungs- und Verharmlosungspolitik der Verantwortlichen bei PCB-Verdacht!
  • Schluss mit jeder Bagatellisierung bei PCB und anderen Industriegiften!
  • Unverzüglich müssen Sofortmaßnahmen ergriffen werden. Dabei muss menschliche Gesundheit Priorität 1 sein!
  • Sofortige Untersuchung aller in der Frage kommenden öffentlichen Gebäude in Esslingen nach ähnlichen Vergiftungen!
  • Die PCB-produzierenden Chemiekonzerne müssen die Kosten tragen