Keine Experimente mit PCB an Schüler und Lehrern!

Die Mitgliederversammlung von FÜR Esslingen hat sich am 14.April mit den sich überschlagenden Ereignissen an der Zollbergrealschule befasst .In einem Brief an die Schüler, Lehrer, Eltern und weitere Beschäftigten nehmen wir Stellung:

Lehrer und Eltern des Mörike Gymnasiums in Ludwigsburg haben 2018 die Schließung und kompletten Abriss eines Unterrichtstrakts durchgesetzt. Werte um ca. 700ng PCB/m³ waren gemessen worden. In der Zollbergrealschule sind es fünf mal so hohe Werte!

Es ist ein Skandal, dass Herr Wallbrecht fahrlässig und unverantwortlich diese Belastungen jahrelang verschwiegen hat. Wir wenden uns gegen weitere Experimente wie „Probesanierungen“ bei laufendem Schulbetrieb.

PCB ist ein künstliches Industriegift. Es reichert sich in allen organischen Lebensformen an, und kann vom Körper nicht mehr ausgeschieden werden. Es schädigt den Stoffwechsel, erzeugt z.B. Depressionen, Chlorakne und Veränderungen der Erbanlagen. PCB ist krebserregend und krebsfördernd und deswegen seit 2001 weltweit verboten.

Die jetzt vom Landesgesundheitsamt erteilte Freigabe zur Fortsetzung des Unterrichts in der Zollbergrealschule ist verantwortungslos. Statt sich in Gesundheitsfragen an den Empfehlungen der WHO zu orientieren lässt es der Stadtverwaltung Raum, auf Zeit zu spielen.

Das Argument von Herrn Wallbrecht, dass die Schüler ja keine 24 Stunden in der Schule verbringen würden, ist bestenfalls verharmlosend, gegenüber den Betroffenen aber regelrecht zynisch.

Wir haben deshalb folgende Forderungen beschlossen:

  • Schluss mit der Geheimniskrämerei, Vertuschungs- und Verharmlosungspolitik der Verantwortlichen bei PCB-Verdacht!
  • Schluss mit jeder Bagatellisierung bei PCB und anderen Industriegiften!
  • Unverzüglich müssen Sofortmaßnahmen ergriffen werden. Dabei muss menschliche Gesundheit Priorität 1 sein!
  • Sofortige Untersuchung aller in der Frage kommenden öffentlichen Gebäude in Esslingen nach ähnlichen Vergiftungen!
  • Die PCB-produzierenden Chemiekonzerne müssen die Kosten tragen