Artikel in der Zwiebel 12-2021
Nach wie vor brandaktuell: Der Aufruf #ZeroCovid
Bildautor: gemeinfrei
„Die Mitgliederversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium des Bündnisses“ Bei FÜR Esslingen steht das nicht nur auf dem Papier, sondern ist ständige Praxis. Bei uns werden die Weichen nicht vom Vorstand oder den Ratsmitgliedern über die Köpfe der Mitglieder hinweg gefällt. Eine lebhafte und spannende Auseinandersetzung charakterisierte deshalb die Jahreshauptversammlung am 21.3. im Alten Rathaus.
Die völlig unzureichenden Corona-Maßnahmen standen im Zentrum der Kritik: Wir wollen schnellstmöglichst Öffnungen von Kitas, Schulen etc. Dazu ist es aber zunächst nötig, die inzwischen völlig unkontrollierte Ausbreitung der Pandemie zu stoppen. Deshalb fordert FÜR einen kurzen harten Lockdown und zwar einschließlich aller nicht lebensnotwendigen Industriebetriebe. Hier finden die meisten Kontakte statt und in 81 % der Betriebe wird nicht einmal getestet. Auch in der Stadt Esslingen sind die Maßnahmen völlig unzureichend. Was hier möglich ist zeigt ein Blick in andere Städte wie Tübingen und Rostock. Für die Corona-Sicherheit an seinen Schulen z.B. schafft der Landkreis Esslingen Luftreinigungsgeräte an. Die Gemeinderatsmehrheit hält dies für die Esslinger Schulen unnötig.
2020 hat unser gesellschaftliches Leben Veränderungen erfahren, wie es für uns alle völlig unvorstellbar war. Das Corona Virus hat die Weltwirtschafts- und Finanzkrise weiter verschärft und zu einer Zäsur der gesellschaftlichen Kultur und des Zusammenlebens auf der ganzen Welt geführt. Die Krise trifft ganz besonders die Jugend. Die Armut insbesondere unter der Jugend nimmt zu: inzwischen sind in Esslingen, einem der reichsten Landkreise des Südwestens, 20% der Kinder und Jugendlichen von Armut bedroht.
Die Jahreshauptversammlung beschloss deshalb, den Kampf für die Umsetzung wirksamer Maßnahmen gegen Covid 19 in der Öffentlichkeit und im Gemeinderat ins Zentrum zu stellen.