Am 1. Februar jährt sich zum 90. Mal die Ermordung von Eugen Schönhaar, an die wir am selben Tage ab 17:30 Uhr nebst Kranziederlegung an seinem Stolperstein in der Hindenburgstr. 48 in Oberesslingen erinnern wollen.
Am 30. Oktober 1898 wurde Eugen als fünftes von sechzehn Kindern in Esslingen geboren, wuchs hier auf und begann 1912 eine Feinflaschnerlehre. Bis zu seiner Verhaftung am 1. Mai 1916 arbeitete er in der Maschinenfabrik Esslingen und engagierte sich gewerkschaftlich, was er nach dem ersten Weltkrieg fortsetzte. Sein politischer Weg führte ihn nach Berlin und Moskau wo er am 29.03.1923 um Aufnahme in die kommunistische Partei der Sowjetunion ersuchte. Sein Weg führte ihn aber auch immer wieder zurück nach Esslingen, unter anderem als Funktionär der Internationalen Roten Hilfe. Er setzte sich sehr für die Freilassung von Sacco und Vanzetti ein. Leider konnte der internationale Druck die US-Justiz nicht zu einem gnädigeren Urteil bewegen. Am 11. November 1933 wurde er verhaftet und unter anderem im Konzentrationslager Oranienburg festgesetzt. Seine Ermordung fand am 1./2. Februrar 1934 statt.
„Nie wieder ist Jetzt!“ – unter diesem Motto kommen derzeit scharenweise Menschen in unserem Land zu Kundgebungen zusammen – für uns ein aktueller Anlass, aber nicht der einzige Grund, derer zu gedenken, die sich einst den Greuel und Mordtaten entgegen stellten oder sie, wie die „Rote Hilfe“, zumindest zu lindern suchten.