Trotz strömendem Regen haben am Montag mehrere Mieter aus der Badstraße vor dem alten Rathaus gegen die bis zu 20 Prozentige Mieterhöhung in der Badstraße protestiert und die Gemeinderäte aufgefordert sich für eine Rücknahme dieser Mieterhöhung einzusetzen. Die Esslinger Wohnbau gehört zur Hälfte der Stadt zur anderen Hälfte den städtischen Großunternehmen, wie Daimler, Festo, Index, Ebersbächer etc. Die EWB bezeichnet sich in Ihrem Leitbild als „soziales Immobilienunternehmen“ und der Geschäftsführer der EWB verstieg sich sogar zu der Behauptung die EWB sei die lebende Mietpreisbremse. Wir fragen, wer zwingt die EWB eigentlich dazu die Mieten immer wieder zu erhöhen. Wir sind der Meinung, die wenigen Investitionen sind durch die jahre- und jahrzehntelangen Mietzahlungen mehr als abgegolten. Die EWB argumentiert, die Mieten lägen unter dem örtlichen Mietspiegel und die durchschnittliche Erhöhung in der Badstraße liege „nur“ bei 13,46. Aber den 7 Mietern, die von der 20%igen Erhöhung betroffen sind (darunter eine alleinerziehende SGBII Empfängerin mit Kind) nützt das wenig. Vor allem aber bedeutet auch eine Erhöhung um nur 13 % eine drastisch Kürzung des Einkommens zumal auch die Nebenkostenvorauszahlung deutlich erhöht wurde. Warum sollen sich die Menschen immer mit dem „Kleineren Übel“ abfinden, statt das Übel – die Mietpreistrieberei – abzuschaffen. Noch bis 1990 galt eine strenge Mietbindung der großen Wohnungsbestände der Wohnungsgesellschaften. Seither sind 2,5 Mio. Sozialwohnungen verschwunden und die Mieten in den Ballungszentren explodiert.
Die Wohnungspolitik der EWB müsste sich darauf konzentrieren, billigen Wohnraum für Geringverdiener zur Verfügung zu stellen und die Mieten auch dauerhaft niedrig zu halten.