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Rede der FÜR Gemeinderätin Dilek Toy zum Internationalen Frauentag 2019

Zum 8. März 2019

Liebe Frauen,

mein Name ist Dilek Toy, Gemeinderätin von FÜR  Esslingen.

Heute stehen wir hier, weil wir unsere Lebensbedingungen ändern wollen -unter dem Motto Frauen wollen vorwärts nicht zurück, gegen den Rechtsruck der Regierung.  Weltweit werden Frauen, ob Arbeiterinnen, Hausfrauen oder Akademikerinnen zunehmend von Rechten und faschistoiden und faschistischen Regierungen mit ihrer reaktionärer und frauenfeindlicher Gesetzgebung schikaniert und unterdrückt. Frauen lassen sich nicht alles gefallen, sie stehen auf, protestieren gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Ungleichbehandlung aufgrund des Geschlechts und kämpfen für ihre Interessen. Und auch in Esslingen fordern wir Frauen aktiv das Recht auf Selbstbestimmung und kämpfen für echte Gleichberechtigung.

Die jeweiligen Arbeits- und Lebensverhältnisse bestimmen unsere Lebensqualität. Frauen bekommen trotz aller Gesetzte und Lippenbekenntnisse für ihre Arbeit ca. 23 % weniger Geld als männliche Kollegen, weil sie immer noch nur als „Hinzuverdienerinnen“ gesehen, behandelt und bezahlt werden. Typische Frauenberufe, das sind meistens Tätigkeiten mit Menschen, werden sehr schlecht bezahlt. Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen: Trotz Studium, viel Erfahrung und vielfältigen Kenntnissen bekommt Frau im sozialen Bereich im Grunde Hungerlohn. Dabei stemmen In der Hauptseite Frauen kostenlos gesellschaftlich wichtige Aufgaben wie Haushaltsführung, Kindeserziehung und Pflege von kranken und pflegebedürftigen Angehörigen. In der Zeit können sie nicht oder nur Teilzeit arbeiten oft in schlecht bezahlten „Frauenberufen“ mit der Folge, dass sie bei Arbeitslosigkeit und als Rentnerinnen in der Armutsfallen landen.

Auf allen politischen Ebenen, EU, Bund, Land, Kommune müssen weitreichende Änderungen durchgesetzt werden, um aus der Sackgasse Armut, Gewalt und Unterdrückung rauszukommen.

Die Esslinger Stadtverwaltung mit dem OB Dr. Jürgen Zieger an der Spitze und die Mehrheit des Gemeinderats sind zum Dienstleister von Monopolen und großen Investoren geworden. Ohne Rücksicht werden die Lebensgrundlagen von Menschen zerstört wie die Versiegelung von Grünflächen, Spiel- und Bolzplätzen. Sie tragen real wesentlich dazu bei, dass der Alltag und die Last der Frauen noch schwerer werden.

Als Kommunalpolitikerin setzte ich mich für die allseitige Entlassung und Förderung von Frauen und Familien ein. Einige Forderungen sind:

Kostenloses Kinderbetreuung – auch ganztags, bedarfsgerechte Betreuungsplätze für alle Kinder, kostenloser Schulbus, Erhalt und Ausweitung von Spiel-, Sport- und Bolzplätzen für Kinder und Jugendliche, Kostenlose und gesunde Verpflegung in den Einrichtungen, ganzheitlich fördernde Schulen, unbürokratische Hilfen für Frauen in Not, bedarfsgerechte Plätze in Frauenhäusern, Präventions-angebote gegen Gewalt an Frauen und Kinder, bezahlbarer Wohnraum d. h. max. 7 € /m² usw.

FÜR Esslingen unterstützt die Forderung nach einem Frauenstreiktag und einem allseitigen politischen Streikrecht in Deutschland.

Liebe Mädchen und Frauen ihr habt heute die Wahl, organisiert Euch bei uns am besten direkt am Stand, damit wir unsere Kampfkraft entfalten können. Nur gemeinsam können wir die Ungerechtigkeiten beseitigen.

 

Bürgerentscheid – ein Riesenerfolg!

Der erste Esslinger Bürgerentscheid für den Ausbau der Bücherei am bisherigen Standort war ein großartiger Erfolg.  Zahlreiche Helfer und  Unterstützer, sind in vielfältiger Weise aktiv geworden, haben Flyer verteilt und  Plakate aufgehängt, mit Freunden und Nachbarn diskutiert und im Vorfeld über 11 000 Unterschriften gesammelt. So konnte der unsinnige Beschluss des Gemeinderats gekippt werden. 78 Prozent der abgegebenen Stimmen sprachen sich gegen den Gemeinderatsbeschluss und für die Erweiterung der Bücherei im Pfleghof aus. Und das, obwohl Grüne, CDU, FDP und der Oberbürgermeister für Nein geworben hatten!  Jetzt besteht die Möglichkeit bei kluger vorausschauender Planung und unter Beteiligung der Bürger eine moderne und großzügige Bücherei im historischen Gebäude zu schaffen. Außerdem werden die Wohnungen in der Kupfergasse 6 erhalten und es eröffnet sich die Möglichkeit in der Küferstraße Sozialwohnungen zu bauen.

Die Wahl war auch ein Denkzettel für die ganze abgehobene Politik der Stadtverwaltung, die in den  letzten Jahren hauptsächlich die Interessen der Bau- und Immobilienwirtschaft bedient hat.

 

Der Bürgerentscheid hat Bedeutung weit über den unmittelbaren Anlass hinaus. Er zeigt, dass unsinnige, umwelt – und bürgerfeindliche Beschlüsse des Gemeinderats  revidiert werden können, wenn die Mehrheit der Bürger  aktiv wird und energisch für ihre Forderungen eintritt.

FÜR Esslingen berät am Sonntag den 17.2.um 16 Uhr im Forum Esslingen (Schelztorstr.38) ausführlich über die Forderungen und das Wahlprogramm für die Gemeinderatswahl. Dabei wird sicherlich der Erhalt der Frischluftschneise im Greut und des VFL Post Sportplatzes eine wichtige Rolle spielen aber auch die Möglichkeiten zu Schaffung von wirklich bezahlbarem Wohnraum, ebenso wirksame Maßnahmen, gegen die Luftverschmutzung und die unhaltbare Verkehrssituation.

Wir laden alle interessierten Esslingerinnen und Esslinger zu dieser öffentlichen Mitgliederversammlung ein.

Ja zur Bücherei im Pfleghof!

FÜR Esslingen setzt sich von Anfang an für die Beibehaltung des Büchereistandorts im Pfleghof Heugasse ein und ruft dazu auf am Sonntag mit Ja zu stimmen. Es ist ein Unding, dass eine der schönsten Büchereien Deutschlands, um die uns viele beneiden, durch einen 0-8-15 Neubau ersetzt werden soll.

Wir teilen die Einschätzung des Fördervereins Stadtbücherei, dass die  Kosten für einen Neubau in der Küferstraße bedeutend höher sein werden als von der Stadt veranschlagt, während die Renovierungskosten viel zu hoch angesetzt wurden. Die Stadtverwaltung hat unter dem Druck der Öffentlichkeit zugesichert, dass der Bebenhäuser Pfleghof in städtischer Hand bleiben soll. Aber dann kommen unweigerlich die Sanierungskosten für die Gebäude in der Heugasse zu den Baukosten in der Küferstraße dazu, sodass die Gesamtkosten für den städtischen Haushalt um mindestens 10 Mio. höher liegen als beim Verbleib der Bücherei in der Heugasse.

Wir sind der Meinung, eine Zwischenlösung für den Umbau ist bei kluger und vorausschauender Planung durchaus möglich. Zusätzliche Außenstellen  z.B. in der Mettinger Schule oder im freiwerdenden Mettinger Jugendhaus, in Oberesslingen oder im leerstehenden Kaufhaus in der Bahnhofsstraße könnten   sogar neue Nutzer für die Bibliothek anziehen.

Fazit: Ein Neubau in der Küferstraße führt bestenfalls zu einem schlauchartigen Hinterhofgebäude. Er bedeutet den Abriss und die Entmietung eines prägnanten, historischen Gebäudes mit 6 Wohnungen und er hinterlässt den Bebenhäuser Pfleghof als Bauruine, die teuer renoviert werden muss.

 

Die Renovierung und der Ausbau der Stadtbücherei in der Heugasse dagegen bietet Raum für kreative Ideen und hat  das größere Entwicklungspotential. In der Küferstraße könnten dringend benötigte Sozialwohnungen gebaut werden. Selbst die nötige Auslagerung bietet die Möglichkeit neue Nutzer zu gewinnen, wenn man interessante Orte in den Außenbezirken aufspürt. Wir sind sicher  es gibt keinen schöneren „dritten Ort“ als eine neu gestaltete Bücherei in der Heugasse mit ihrem einzigartigen Flair.

Unfassbare Hetze gegen den Flüchtling Alassa M.

In der ersten Januarwoche startete die BILD-Zeitung eine Kampagne unter der Überschrift; „Der unfassbare Fall des Alassa M.“ Mehrseitig wird ein Flüchtling aus Kamerun kriminalisiert und behauptet „Linksaktivisten“ hätten ihn illegal zurück nach Deutschland geschleust, trotz Einreiseverbot. Nichts davon ist wahr.

Anders als BILD behauptet, ist er erst nach Ablauf einer Wiedereinreisesperre von einem halben Jahr legal von Italien nach Deutschland zurückgekehrt. Der erste Asylantrag wurde nicht abgelehnt wie BILD behauptet, sondern gar nicht behandelt, weil sich die Behörden nach dem Dublin-Abkommen für nicht zuständig halten. Die erzreaktionäre, italienische Regierung macht Flüchtlinge  obdachlos und völlig rechtlos. Die Polizei Ellwangen sah sich durch die  BILD-Behauptung vom „kriminellen Ausländer“ genötigt, festzustellen, dass Alassa weder beschuldigt wird, noch irgendwelche Ermittlungen stattfinden. Alassa ist ein 29-jähriger Flüchtling, der aufgrund der Heirat mit einer Christin aus Kamerun flüchten musste. Auf der Flucht ertrank sein zweijähriger Sohn  vor den Augen seiner Frau im Mittelmeer.  Unterstützung und Applaus erhält die Kampagne gegen Alassa von Seiten der rassistischen AfD sowie vom Innenminister Strobl.

Inzwischen entwickelt  sich eine breite Solidarität. Das SWR berichtete sachlich über den Fall. Die Gemeinderätin Dilek Toy von FÜR Esslingen ist Erstunterzeichnerin einer Petition des „Freundeskreis Alassa“, der sich für seine Rückkehr mit inzwischen 21.000 Unterzeichnern eingesetzt hat. Darunter auch eine Reihe Esslinger Bürger. Jedem Demokraten sollten die demokratischen Rechte  am Herzen liegen. Es darf nicht unwidersprochen bleiben, wenn das Asylrecht eingeschränkt wird und selbst die gerichtliche Überprüfung von Fluchtursachen verhindert werden soll.

FÜR Esslingen will ermuntern sich in die immer wieder aufflammenden Debatten einzumischen, solidarisch wirklich Verfolgten zu helfen und gegen rassistische Hetze zu protestieren! (change.org/alassa)

 

 

 

 

 

 

Redebeiträge von FÜR Esslingen auf der Gemeinderatssitzung am 17-12-2018

 

Südtangente

Wir von FÜR Esslingen unterstützen die Namensvorschläge Odette Schönhaar aber auch Klara Zetkin Straße und verstehen nicht warum die Linken von ihren eigenen Vorschlägen abgerückt sind. Diese  Frauen stehen für den unermüdlichen, konsequenten und  mutigen Kampf gegen Faschismus und Krieg. Nicht nur Odette Schönhaar sondern auch Klara Zetkin, hat einen engen Bezug zu Esslingen. In einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen im Rahmen der Reihe 52 mal Esslingen wurde berichtet: Clara Zetkin war eine überzeugte Kriegsgegnerin, wenige Tage vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs sorgte sie damals in Esslingen in der SPD-Landesversammlung dafür, dass die Sozialdemokraten im Ländle bis zum letzten Moment gegen den drohenden Krieg kämpften – mit Worten, Flugblättern und in Versammlungen.“  Auf solche mutigen Frauen kann man uneingeschränkt stolz sein. Wir lehnen den peinlichen Vorschlag Berta Benz Straße ab. Ebenso den verkorksten Vorschlag Maschinenfabrik Esslingen Straße besonders auch wegen der Verstrickung der ME in den Nationalsozialismus. Beide Vorschläge sind Ausdruck einer krampfhaften Liebedienerei gegenüber den Konzernen. Wir beantragen den Namen Clara Zetkin Straße.

 

TOP 11 Einführung Stadtticket Esslingen

Sehr geehrter Herr OB, sehr geehrte Damen und Herren,

FÜR Esslingen begrüßt die Einführung eines reduzierten Einzeltagestickets von 5,20 € auf 3 € bzw. von 12, 30€ auf 6 € für die Gruppe. Seit über einem Jahrzehnt fordern wir kostenlosen Nahverkehr. Allerdings finden wir das Stadtticket, das lediglich ein reduziertes Tagesticket ist, alles andere als einen  großen Wurf sondern halbherzig und völlig unzureichend. Denn es geht am realen Bedarf vorbei. Wer regelmäßig auf den Nahverkehr angewiesen ist wie Schüler, Pendler, oder Reisende die zum Bahnhof wollen gehen leer aus; ebenso die große Zahl von Berufstätigen, die täglich in den Großraum Stuttgart zur Arbeit fahren müssen. So wird kein einziges Verkehrsproblem oder gar die drängenden Umweltproblem in der Region Stuttgart gelöst. Notwendig wäre eine drastische Senkung der Ticketpreise in der gesamten VVS- Region!  Es muss ein radikales Umdenken stattfinden weg vom Individualverkehr hin zum öffentlichen Nahverkehr.

Letzte Woche wurde in Luxemburg beschlossen: Ab 2020 wird im gesamten Land kostenloser Nahverkehr eingeführt. Luxemburg wird das erste Land der Welt sein, in dem man den öffentlichen Nahverkehr spontan oder geplant nutzen und überall ein- und aussteigen kann, ohne sich Gedanken darüber zu machen, welche Fahrkarte man am besten kauft.  Was in Luxemburg möglich ist, ist erst recht in Deutschland möglich. Allein schon durch die konsequente Verfolgung und Bestrafung der Verantwortlichen in den Automobilkonzerne bei VW, Audi usw. für den Abgasbetrug und Schadenersatz, würde eine beträchtliche Summe zusammen kommen, die für den öffentlichen Nahverkehr in den Kommunen eingesetzt werden kann. Nach EU Recht müsste allein VW 12 Milliarden €an Bußgeldern bezahlen. Es ist ein Skandal im Skandal, dass die Autokonzerne nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Letztlich haben sie nicht nur zahlreiche Autofahrer betrogen, sondern  auch    die Gesundheit von Jung und Alt auf dem Gewissen.  Nicht die Einführung des kostenlosen Nahverkehrs, sondern die Luftverschmutzung, der Lärm, der Verkehrsinfarkt und vor allem die Gesundheitsschäden kommen uns teuer zu stehen.

Für uns ist der nächste erforderliche Schritt ein kostenloses Schüler-Monatsticket. Wir beantragen die Einführung des kostenlosen Schülerticket ab April, zeitgleich mit dem Tagesticket. Für den dafür notwendigen  Betrag von ca. 2 Mio. € gibt es zahlreiche Finanzierungsmöglichkeiten. Wir haben zum Doppelhaushalt Einsparmöglichkeiten in Höhe von fast 10 Mio Euro. vorgeschlagen. Auch die Finanzierung aus den geringeren Ausgaben für die Kreisumlage ist möglich und auch bei der Gewerbesteuer ist noch Luft nach oben.  Weiteres verschleudertes Geld ließe sich bei der Firma Festo sparen. Festo verlagert Arbeitsplätze von Esslingen nach Scharnhausen, blockiert mit dem Hochhaus die Frischluftzufuhr in die Stadt und im Gegenzug wird die Firma  mit dem kostenlosen Ausbau des Firmenweges dem sogenannten Festo-Knoten belohnt!

Der Antrag für ein kostenloses  Schüler-Monatsticket wird im Lauf der Woche eingereicht.

TOP 12 Medienentwicklungsplan 3.0

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren,

mit der Fortschreibung des Medienentwicklungsplans 3.0 sollen Grundschulen komplett mit digitalen Medien ausgestattet und in den weiterführenden Schulen die vorhandene Infrastruktur ausgebaut werden.  Zur Implementierung und Betreuung sollen zusätzlich 3,5 Stellen neu geschaffen werden.

Es wird Geld in die Hand genommen, um Kinder und Jugendliche, die eh schon mit digitalen Medien aufwachsen auch in der Schule zu digitalisieren. Die zentrale Frage ist doch was brauchen Kinder und Jugendliche um gesund aufzuwachsen um selbständig denkende und handelnde Menschen zu werden? Wir sind der Meinung das Kernproblem der Schulen ist nicht die mangelnde digitale Ausstattung der Klassenzimmer, sondern der eklatante Mangel an Lehrern.

Wir brauchen eine Schullandschaft mit kleineren Schulklassen mit maximal 14 Schülern mit einem Lehrer und einem zusätzlichen Betreuer, kostenlose gesunde Verpflegung. Wir brauchen pädagogische Konzepte, die Bewegung, Kreativität, Musisches und Handwerkliches integrieren, die zur Förderung von gesunder körperlicher und psychischer Entwicklung beitragen sowie Sozialkompetenzen stärken. In diese Richtung sollten alle Anstrengungen gehen.

Der vorliegende Plan geht in die andere Richtung. Er fördert die Fokussierung auf die digitalen  Medien. Wir brauchen aber vor allem einen kritischen Umgang mit diesen Medien und eine Einschränkung des unreflektierten Konsums.  Klassisch sitzen unsere Kinder und Jugendliche viel zu viel: in der Schule, zu Hause vor den Hausaufgaben, vor dem Fernseher, vor dem Computer/ Laptop, Handy usw.

Ein weiterer zentraler Kritikpunkt an dem vorliegenden Medienentwicklungsplan ist der völlig sorglose Umgang mit den WLan Strahlungen. Schon jetzt sind unsere Kinder vielfältigen gesundheitsschädigenden Strahlungen von  Sendemasten, Handys, WLAN ausgesetzt. Jetzt soll auch noch bereits in der Grundschule jedes Klassenzimmer mit WLAN „ausgeleuchtet“ werden.

Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation Diagnose Funk warnt:

„Es gibt unter dem Einfluss von WLAN-Strahlung vielfach belegte konsistente Hinweise auf gesundheitsbeeinträchtigende Wirkungen unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte:

Störungen des Zentralen Nervensystems,

Stressreaktionen auf zellulärer Ebene,

Verstärkte Zellteilung, d.h. u.a. schnellere Alterung,

(negative Auswirkungen auf die Spermien und den Fötus,) sowie

Befindlichkeitsstörungen aller Art.

Das Spektrum der möglichen biologischen Wirkungen unter WLAN-Strahlung für Kinder und Jugendliche ist nach heutigem Kenntnisstand noch größer:

Weit über 50 Studien allein zu WLAN weisen inzwischen auf weitere gesundheitliche Risiken hin:

Kopfschmerzen,    Konzentrationsstörungen,    Gedächtnisstörungen,    Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit,    Verhaltensstörungen wie ADHS,    Schädigungen des Herz-Kreislauf-Systems

Die gängigen Grenzwerte der Belastung durch Funkstrahlung wurden unter dem Druck der Mobilfunk-Weltkonzerne festgelegt; sie berücksichtigen keineswegs vollständig die schädlichen Wirkungen, die besonders Kinder und Jugendliche treffen. Wir sollten deshalb auf keinen Fall die Risiken einer ganztägigen Bestrahlung der Kinder in der Schule in Kauf nehmen. Wir schlagen deshalb vor, dass in den Klassenzimmern ein kabelgestützter  Internetanschluss mit PC oder Laptop und mit einem Beamer zur Verfügung steht.

In den weiterführenden Schulen soll zusätzlich mindestens ein Computerraum mit kabelgestütztem Internetanschluss ohne WLAN –Geräte zur Verfügung stehen. Die Finanzierung muss ausschließlich durch Bund und Land erfolgen.

FÜR Esslingen lehnt den  Plan in der vorliegenden Fassung ab.

TOP 15: Verlagerung der Stadtwerke Esslingen (SWE) an den Standort Schwertmühle im Gewerbegebiet Neckarwiesen / Nachnutzung des heutigen SWE-/Schlachthofareals in der Weststadt

Sehr geehrter Herr OB, sehr geehrte Damen und Herren,

Wir sind nach wie vor gegen die Verlagerung der Hochschule von der Flandernstraße in die Weststadt, weil hier einmal mehr eine wunderschöne Grünfläche zubetoniert werden soll, weil auf der Flandernhöhe garantiert keine Sozialwohnungen entstehen werden, sondern Luxuswohnungen in unverbaubarer Hanglage für den gehobenen Mittelstand ala Friedrich Merz.

Wir sind sicher dass die Renovierungskosten für die FH damals absichtlich hochgerechnet wurden und sind gespannt auf die Kostenexplosion für den Neubau der FH.

Für den Umzug der FH wurde die verkehrsgünstige Lage angeführt Trotzdem muss jetzt auf Kosten der Stadt ein 9-Stöckiges Parkhaus für mindestens 3 Mio € gebaut werden. Dabei gibt es in der Flandernstraße ein Parkhaus mit großzügigem Sportplatz auf dem Dach. Das ist typisch für die derzeitige Baupolitik: Es werden große Häuser für Autos gebaut statt für Geringverdiener, Kinderreiche, Alleinerziehende und Rentner.

Eine Verlagerung der SWE wäre dann überlegenswert, wenn die frei werdendenFlächen entsiegelt und in Grünflächen umgewandelt würden. Aber davon kann natürliche keine Rede sein. Mit der Visualisierung  der geplanten Anlage durch das Architektenbüro wird das Greenwashing richtig dick aufgetragen. Besonders eindrucksvoll die Riesenschmetterlinge auf Bild 3. Tatsächlich rden mit dem Beschluss erneut städtische Gelder und städtisches Eigentum verschleudert. Die Stadt will das Gelände für rund  2,8 MIO aufkaufen und dann für nur  2,3 MIO an den Investor weiterverkaufen bzw verschenken, weil dem armen Investor natürlich die Sanierung der Altlasten und der Abriss der Gebäude nicht zugemutet werden kann. Die Stadt rechnet mit Umzugskosten von fast 5 Mio Euro. Dazu kommen mindestens 3 MIo für das Parkhaus Aber diese 8 Mio sind wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs denn es ist mit drastischen Preissteigerungen, zusätzlichen Planungs und Erschließungskosten zu rechnen. Von den Eidechsen, die aufwendig umgesiedelt werden müssen, ganz zu schweigen. Hier werden erneut die Kosten auf die Allgemeinheit abgewälzt, damit die Bau und Immobilienwirtschaft Höchstprofite einstreichen kann. Wir fragen uns auch, warum müssen eigentlich 3000 bis 4000 neue Wohnungen gebaut werden, wenn in der Notfallkartei der Stadt lediglich 190 Fälle verzeichnet sind und diese am Ende doch keine bezahlbare Wohnung erhalten.

Für die einfachen Bürger entsteht durch die Verlagerung keinerlei zusätzlicher Nutzen, keine großzügige Grünfläche, keine einzige Sozialwohnung. Wir forderndeshalb, Schluss mit dem Ausverkauf von städtischem Eigentum. Wir fordern,  wie im Landschafts und Umweltplan vorgeschlagen, die Entsiegelung von Flächen in der Innenstadt, Außerdem den Erhalt des Stadtstrands und zusätzliche Bewegungsflächen für die Jugend statt immer größere Betonwüsten und Häuserschluchten.

 

TOP 53 Neustrukturierungen im Amt für Soziales

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren,

Letzte Woche erhielten wir Gemeinderatsmitglieder eine E-Mail von Frau Renz, im Namen der Engagierten in der Flüchtlingsarbeit Esslingen. Darin heiß es:

„Mit Bedauern haben wir, die Bürgerschaftlich Engagierten im Bereich Flucht und Asyl in Esslingen, erfahren, dass die zugehörige Koordination der Stadt Esslingen ab 01.01.2019 statt wie bisher von zwei nur noch von einer, gerade einzuarbeitenden Mitarbeiterin wahrgenommen werden soll. Begründet wird diese Maßnahme damit, dass immer weniger Geflüchtete in den Gemeinschaftsunterkünften ankommen.

Bürgerschaftliches Engagement mit Flüchtlingen endet aber nicht dort, sondern setzt sich beim Erlernen der deutschen Sprache, bei der Wohnungssuche, bei Aufnahme in Ausbildung und Arbeit sowie bei Teilhabe im sozialen und kulturellen Bereich fort. Erst beim Dankeschön-Abend für Engagierte am 10.12.2018 wurde ihre wichtige Rolle, gerade im Bereich Integration, betont. Dazu passt dann aber keine Stellenkürzung um 100%.“

Der Ansicht sind wir auch und fordern zwei 100% Stellen und zwar unbefristet. Denn beide Stellen sind bis Ende 2019 befristet.

Eine Besetzung der im Stellenplan noch vorhandenen Stelle sei aufgrund der fehlenden Refinanzierung nicht möglich. Der Landkreis refinanziere pro Stelle bis zu 35.000 Euro auf Basis eines Schlüssels von 1:600 Geflüchteten in der VU in Esslingen plus der Geflüchteten im ersten Jahr in der AU in Esslingen. Leider haben sich die Fluchtursachen: Regionale Umweltkatastrophen, Kriege, Hunger, Arbeitslosigkeit, politische Verfolgung usw. nicht in Luft aufgelöst. Menschen werden ob sie wollen oder nicht, fliehen müssen. Auf Dauer können keine Meere, Zäune, Mauern oder Gewehre die Menschen abhalten. Insofern sehen wir den Landkreis, das Land BaWü vor allem aber die Bundesregierung in der Pflicht, die notwendigen Gelder bereitzustellen. Bis dahin kann die Stadt in Vorleistung treten.

Wir stellen fortwährend fest, dass Neustrukturierungen immer mit Stellenkürzungen einhergehen, quasi als Synonym. Welche Stellen wurden im Stellenplanverfahren noch gestrichen?

FÜR Esslingen lehnt diese Neustrukturierung ab.

Städtisches Eigentum wird verschleudert!

FÜR Esslingen“ ist empört über den Verkauf des alten Busbahnhofs (ZOB) an die LBBW (Landesbank Baden-Württemberg)!

Hier wird städtisches Eigentum zum Schleuderpreis an einen Immobilienhai verscherbelt, damit sich dieser eine Goldene Nase verdienen kann. Die LBBW ist bereits jetzt der größte Bodeneigentümer des Geländes am Hauptbahnhof in Stuttgart und profitiert massiv vom Immobilienprojekt S21.

Auf dem Gelände des ZOB will die LBBW vor allem zahlreiche Mikro-Appartements bauen. Das ist die derzeit mit Abstand profitabelste Immobilienform. Die Durchschnittsmieten für ein Mikroappartement mit 20 qm betragen derzeit 700 €; das entspricht einem Mietpreis pro qm von 35 Euro!

Die Genehmigung für den Bau dieser Mikroappartements entlarvt zugleich die ganze Heuchelei der Stadtverwaltung und der Gemeinderatsmehrheit, ihr gehe es um den Bau von bezahlbarem Wohnraum. Eine Miete von 30 oder 35 € pro qm bedeutet unsozialer Wohnungsbau in Reinkultur. Der Vorschlag der SPD, den Erlös von 4 Mio. € zum Teil für den sozialen Wohnungsbau zu verwenden, ist reine Ablenkung von der Zustimmung zu einer unsozialen, umweltzerstörenden Baupolitik.

Die Grünen bezeichnen den Verkauf als schweren Fehler, haben aber von Anfang an für die Bebauung des Geländes mit Hotel und Fitnessstudio gestimmt. Der jetzige Protest ist nur „Schaulaufen“ im Vorfeld der Gemeinderatswahl. Die Linken hatten den Vorschlag gemacht, den ZOB zu einem kleinen Park umzubauen. Das wurde von FÜR Esslingen unterstützt. Aber die Linken selbst haben letztendlich den Antrag zurückgezogen und als „Kompromiss“ dann doch eine Bebauung vorgeschlagen.

„FÜR Esslingen“ war immer konsequent gegen die im Flächennutzungsplan festgeschriebene Zerstörung von wertvollen Grünflächen. Gleichzeitig hat FÜR zahlreiche Vorschläge entwickelt, wie dennoch Wohnraum für Geringverdiener, Rentner, Alleinerziehende und kinderreiche Familien geschaffen werden kann.

Wir rufen auf: Werden Sie Mitglied bei FÜR Esslingen, kandidieren Sie auf der „Offenen Liste“ von „FÜR“ zum Gemeinderat.