Rede der FÜR Gemeinderätin Dilek Toy zum Internationalen Frauentag 2019

Zum 8. März 2019

Liebe Frauen,

mein Name ist Dilek Toy, Gemeinderätin von FÜR  Esslingen.

Heute stehen wir hier, weil wir unsere Lebensbedingungen ändern wollen -unter dem Motto Frauen wollen vorwärts nicht zurück, gegen den Rechtsruck der Regierung.  Weltweit werden Frauen, ob Arbeiterinnen, Hausfrauen oder Akademikerinnen zunehmend von Rechten und faschistoiden und faschistischen Regierungen mit ihrer reaktionärer und frauenfeindlicher Gesetzgebung schikaniert und unterdrückt. Frauen lassen sich nicht alles gefallen, sie stehen auf, protestieren gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Ungleichbehandlung aufgrund des Geschlechts und kämpfen für ihre Interessen. Und auch in Esslingen fordern wir Frauen aktiv das Recht auf Selbstbestimmung und kämpfen für echte Gleichberechtigung.

Die jeweiligen Arbeits- und Lebensverhältnisse bestimmen unsere Lebensqualität. Frauen bekommen trotz aller Gesetzte und Lippenbekenntnisse für ihre Arbeit ca. 23 % weniger Geld als männliche Kollegen, weil sie immer noch nur als „Hinzuverdienerinnen“ gesehen, behandelt und bezahlt werden. Typische Frauenberufe, das sind meistens Tätigkeiten mit Menschen, werden sehr schlecht bezahlt. Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen: Trotz Studium, viel Erfahrung und vielfältigen Kenntnissen bekommt Frau im sozialen Bereich im Grunde Hungerlohn. Dabei stemmen In der Hauptseite Frauen kostenlos gesellschaftlich wichtige Aufgaben wie Haushaltsführung, Kindeserziehung und Pflege von kranken und pflegebedürftigen Angehörigen. In der Zeit können sie nicht oder nur Teilzeit arbeiten oft in schlecht bezahlten „Frauenberufen“ mit der Folge, dass sie bei Arbeitslosigkeit und als Rentnerinnen in der Armutsfallen landen.

Auf allen politischen Ebenen, EU, Bund, Land, Kommune müssen weitreichende Änderungen durchgesetzt werden, um aus der Sackgasse Armut, Gewalt und Unterdrückung rauszukommen.

Die Esslinger Stadtverwaltung mit dem OB Dr. Jürgen Zieger an der Spitze und die Mehrheit des Gemeinderats sind zum Dienstleister von Monopolen und großen Investoren geworden. Ohne Rücksicht werden die Lebensgrundlagen von Menschen zerstört wie die Versiegelung von Grünflächen, Spiel- und Bolzplätzen. Sie tragen real wesentlich dazu bei, dass der Alltag und die Last der Frauen noch schwerer werden.

Als Kommunalpolitikerin setzte ich mich für die allseitige Entlassung und Förderung von Frauen und Familien ein. Einige Forderungen sind:

Kostenloses Kinderbetreuung – auch ganztags, bedarfsgerechte Betreuungsplätze für alle Kinder, kostenloser Schulbus, Erhalt und Ausweitung von Spiel-, Sport- und Bolzplätzen für Kinder und Jugendliche, Kostenlose und gesunde Verpflegung in den Einrichtungen, ganzheitlich fördernde Schulen, unbürokratische Hilfen für Frauen in Not, bedarfsgerechte Plätze in Frauenhäusern, Präventions-angebote gegen Gewalt an Frauen und Kinder, bezahlbarer Wohnraum d. h. max. 7 € /m² usw.

FÜR Esslingen unterstützt die Forderung nach einem Frauenstreiktag und einem allseitigen politischen Streikrecht in Deutschland.

Liebe Mädchen und Frauen ihr habt heute die Wahl, organisiert Euch bei uns am besten direkt am Stand, damit wir unsere Kampfkraft entfalten können. Nur gemeinsam können wir die Ungerechtigkeiten beseitigen.