Beim Brückenbau klotzen – beim Sozialen sparen?

In der letzten Gemeinderatssitzung wurde der Neubau der Hans-Martin Schleyer-Brücke beschlossen.  Die Gemeinderätinnen von FÜR Esslingen lehnten den Antrag über die Vergabe von Bauleistungen in Höhe von fast 28 Mio. Euro entschieden ab und schlugen vor erstmal auf den Neubau der Brücke zu verzichten, denn die Kosten haben sich gegenüber dem ersten Kostenvoranschlag innerhalb von 2,5 Jahren verdoppelt. „Angesichts der höchst angespannten Finanzlage können wir diesem Millionengeschenk an die Bauwirtschaft keinesfalls zustimmen.“  Das ist unzumutbar für die Einwohner, die auf so manche soziale Leistung verzichten müssen. Angefangen bei so einfachen Dingen wie mehr Parkbänken, Öffentliche Toiletten, Bushäuschen, die vor der Witterung schützen etc. 

Der Neubau der Brücke bringt in erster Linie einen Nutzen für die Firma Daimler – insbesondere für die geplanten, neuen Werke in Brühl und in der Pliensauvorstadt. Deshalb fordert FÜR Esslingen, dass die Firma Daimler die Brücke mitfinanzieren soll. Wir erinnern hier daran, dass sich die Firma Daimler vor ein paar Jahren durch Steuertricks, eine großzügige Rückzahlung von 17 Mio. Euro aus der Stadtkasse sicherte. Im Übrigen müssen sich Land und Bund an der Finanzierung der Brücke beteiligen. Das kann niemals Aufgabe der Kommune sein.

Hier zeigt sich, dass die Bürger der Pliensauvorstadt, die gegen die Bebauung des Danfoss Areals (u.a. durch Daimler) protestierten, Recht behalten haben. Die ungelösten Verkehrsprobleme in der Pliensauvorstadt verschärfen sich durch die marode Schleyer-Brücke noch zusätzlich. FÜR Esslingen hatte vorgeschlagen, den riesigen Daimlerparkplatz in Mettingen mit einem Parkhaus zu versehen und die übrige Fläche für die Erweiterung der Produktion zu nutzen. Auch die Schließung der wohnortnahen Schule in Mettingen haben wir abgelehnt. Beide Maßnahmen würden enorm zur verkehrsmäßigen Entlastung der Stadt beitragen.