Archiv der Kategorie: Reden im Gemeinderat

Rede zur Schulentwicklungsplanung in der Gemeinderatssitzung

16. November 2020

bereits 2018 hatten wir über Neuausrichtung der Schulentwicklung gesprochen. Damalige Feststellungen und Forderung sind nach wie vor aktuell. Schmerzlich stellen wir in der aktuellen Corona-Krise die Folgen der überholten Bildungspolitik der aktuellen Grüne/Schwarzen Landesregierung fest. Diese Politik fällt zurück in das reaktionäre 3 Klassen Schulsystem. Die Landesregierung betreibt massiven Ausbau der Realschulen statt den Ausbau der Gemeinschaftsschulen voranzubringen. Sie betreibt Flickschusterei und fördert eine chaotischen Flickenteppich anstatt die Schullandschaft radikal und ausschließlich an den realen Bedürfnissen von Schülern und Eltern auszurichten. Dazu gehören vor allem kleinere Klassen mit 10 bis 14 Schülern mit einem Lehrer und einem zusätzlichen Betreuer, so wie das zum Beispiel in Finnland der Fall ist. Genau das wäre nicht nur bildungspolitisch sinnvoll, sondern würde auch in Pandemiezeiten die Aufrechterhaltung des Unterrichts ohne größere Gesundheitsgefahren ermöglichen.

Bildung und Gesundheitsschutz gehören zusammen. Die Bundes- und Landesregierungen schlagen all diese Forderungen in den Wind. Ihr Augenmerk richten sie ausschließlich auf die Wirtschaft und ihre Profitinteressen. Die Schulen werden für die Profite dieser Wirtschaftsunternehmen missbraucht, denn damit die Eltern arbeiten können, müssen die Kinder in die Kita und in die Schulen gehen und das ohne konsequenten und effektiven Gesundheitsschutz auf dem Weg zur Schule und in den Schulen.

Mehr als 300.000 Schülerinnen und Schüler und 3000 Lehrkräfte sind in Quarantäne. Sehenden Auges haben Bundes- und Landesregierung uns in dieses Desaster gesteuert. Wie Studien belegen, können Kinder und Jugendliche sehr wohl schwer an Corona erkranken und schwere Folgeschäden davontragen. Und Schulen und Kitas tragen massiv zur Ausbreitung der Pandemie bei.

Was schlagen wir vor, wie wir Gesundheitschutz und Bildung zusammenbringen können?

Wir brauchen eine Bildungslandschaft mit niederschwelligen und barrierefreien Strukturen, mit Schulen wo man sich gerne aufhält und wo man ohne Bauchweh hingeht. Sie enthält demokratische Strukturen mit viel Raum für Eigeninitiative der Schüler. Eine Schule die kostenlos alle Schülerinnen und Schüler ganzheitlich fördert und nicht nur auf den Beruf, sondern auf das Leben vorbereitet.

Wir sind für Gemeinschaftsschulen in denen mindestens 9 oder 10 Jahre gemeinsam gelernt wird, mit anschließender Oberschule, die möglichst viele Schüler durchlaufen sollen.

Derzeit brauchen wir kleinere Klassen mit max. 10 Schülern und Unterricht in Schichtbetrieb, um die Verbreitung von Covid 19 einzudämmen. Leerstehende Gebäude sowie Schulen wie die Adalbert-Stifter-Schule und die Mettinger Hauptschule können dazu genützt werden den Platzmangel an den Schulen zu beheben. Bei Neubauten wie z. B. das Gebäude der Zollberg Realschule, zahlenmäßig großzügige Planung der Räume. Einstellung von weiteren Lehrerinnen und Lehrern und weiteren Personen z.B. Lehramts Studenten. So schafft man zugleich zusätzlich Kapazitäten für Online-Angebote und persönlichen Kontakt.

Das Lüftungsproblem muss im Winter durch die Anschaffung von mit Lüftungsgeräten, gelöst werden. Denn in einem kalten Zimmer kann man sich schlecht konzentrieren und krank wird man obendrein.

Außerdem: Regelmäßige Tests für alle Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler!

Erhöhung des ALG-II-Satzes und des Kindergeldes für Essen und Bildung

Redebeitrag „Corona-Krise“ und Doppelhaushalt

Redebeitrag zur 3.Lesung des Doppelhaushalts.                                                       20.3.2020

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, Sehr geehrte Damen und Herren

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer

Zuerst möchte  ich meine Anteilnahme und Solidarität mit allen  Betroffenen der Corona-Krise zum Ausdruck bringen. Wir sind in Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen, wir wünschen allen Erkrankten eine gute Besserung und jedem den bestmöglichen Schutz gegen die Ansteckungsgefahr. Bedanken möchten wir uns auch bei den Ärzten Pflegern und Schwestern im Gesundheitswesen, bei allen, die das öffentliche Leben aufrechterhalten, bei den zahlreichen Ehrenamtlichen Helfern aber auch bei den Verkäuferinnen und Verkäufern in den Läden und Supermärkten.

In der jetzigen Situation rächt sich, wenn die Krankenhäuser auf Gewinnmaximierung und Rentabilität getrimmt wurden, wenn kleine Krankenhäuser wie in Plochingen stillgelegt wurden. Eine Schlussfolgerung auch für das Klinikum Esslingen ist, dass die Zahl der Intensivpflegeplätze erhöht werden muss. Statt Fixierung auf die Bettenbelegung brauchen wir Betten in Reserve für Notfälle. Und zur Behebung des seit Jahren bestehenden Pflegenotstands muss das Personal aufgestockt werden. Dazu muss die Zahl der Ausbildungsplätze in der Pflege genau wie in der Kinder und Altenbetreuung entsprechend unserem Antrag ((11.85)) verdoppelt werden.

Zum Doppelhaushalt: Angesichts der Weltwirtschaftskrise, die bereits Mitte letzten Jahres begonnen hat und die durch die Corona Pandemie enorm verschärft wird, werden die Gewerbesteuereinnahmen dramatisch einbrechen.  Hier bestätigt sich unsere Einschätzung aus der letzten Sitzung:  Notwendig ist  eine Gemeindesteuerreform, die den Kommunen einen viel größeren Anteil am Steueraufkommen zuweist und die die Abhängigkeit von den extremen Schwankungen der Gewerbesteuer beseitigt. Die jetzt notwendig werdenden Kreditaufnahmen  müssen zinslos erfolgen.

Im Mittelpunkt unserer Anträge stand der Stopp der Baumaßnahmen im Greut , auf dem VFL Post Gelände, auf dem Nürk  und Karstadt Areal.  Allein durch diese Maßnahmen könnten im Haushalt fast 15 Millionen Euro eingespart werden. Mit dem offenen Ausbruch der Weltwirtschaftskrise, von der die Automobilindustrie und der Maschinenbau besonders betroffen sind wird sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt und damit auch auf dem Wohnungsmarkt schlagartig ändern: Statt Wohnungen für zahlungskräftige Menschen die wegen der Arbeitsplätze herziehen wollen werden wir massenweise Sozialwohnungen brauchen. Aber auch aus ökologischen Gründen ist die geplante Bebauung eine Katastrophe. Insbesondere die Bebauung der Frischluftschneise Greut die heute im Eilverfahren gegen den Willen der  Anwohner und breiter Kreise der Bevölkerung durchgezogen werden sollte ist völlig verantwortungslos. Wir begrüßen es sehr, dass dieser Tagesordnungspunkt in letzter Minute zurückgezogen wurde. Wir rufen dazu auf, die ganze Baupolitk neu zu überdenken – Ökologisches und soziales Bauen  ist das Gebot der Stunde.

Mit den eingesparten 15 Millionen – zusammen mit den Subventionen für den Daimler Kindergarten und Geant Leap – könnte problemlos die kostenlose Kinderbetreuung in Esslingen finanziert  werden. Darüber hinaus werden wir das Geld dringend für soziale Unterstützungsmaßnahmen brauchen.

FÜR Esslingen lehnt es strikt ab, wenn jetzt Corona zum Vorwand wird um soziale Einschnitte aller Art zu rechtfertigen oder Umweltstandards aufzuweichen.  Wir akzeptieren es nicht, wenn versucht wird, die Folgen der Umwelt-, Weltwirtschafts- und Finanzkrise unter der Flagge der Corona-Bekämpfung auf die breiten Massen abzuwälzen! In diesem Zusammenhang möchte ich auch im Namen der EWB-Mieter in der Rechbergstraße gegen die geplanten drastischen Mieterhöhungen protestieren. Die EWB muss sich in diesen Zeiten erst recht auf die Schaffung und den Erhalt von wirklich bezahlbarem, sozialem Wohnbau konzentrieren, mit Mieten, die deutlich unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.

Auch eine Erhöhung der Grundsteuer, die auf  die Mieten abgewälzt wird halten wir besonders in der derzeitigen Situation für völlig falsch. Zumal ab 2022 nochmals eine drastische Erhöhung der Grundsteuer auf 458 Punkte vorgesehen ist.  Wir empfehlen allen Gemeinderäten, die die Grundsteuererhöhung ablehnen wollen unseren Antrag zu unterstützen. Er ist solide Gegenfinanziert und verzichtet auf Kürzungen im kulturellen Bereich.  

FÜR Esslingen unterstützt nach wie vor  die Forderung von Frauen helfen Frauen nach einem 2. Frauenhaus in Esslingen. Das bestehende Frauenhaus platz aus allen Nähten. Ständig müssen Frauen abgewiesen werden. Auch die „Anschlussunterbringung“ der alleinerziehenden Frauen ist fast unmöglich.  Wir schlagen deshalb  vor, dass die Stadt nach einer geeigneten Immobilie  sucht und die Finanzierung auch der Personalkosten mit dem Kreis klärt.  

Fazit: FÜR Esslingen lehnt den vorliegenden Haushalt ab:

  • Weil selbst die kleinsten Schritte in Richtung sozialer Erleichterungen für einkommensschwache Familien wie z.B. das Sozialticket oder die Verringerung der Kindergartengebühren für Geringverdiener und vieles mehr  von der Verwaltung  abgelehnt werden
  • Weil zahlreiche sinnvolle Anträge auch von anderen Fraktionen wie z.B. Photovoltaikpflicht, Baumschutzsatzung, Ausbau der Grün und Blauflächen, stärkere Vereinsförderung, Ausbau des Radwegenetzes, Verbot von Verkauf von kommunalen Flächen    entweder ebenfalls abgelehnt wurden oder per Berichtsantrag auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben werden.
  • Vor allem aber lehnen wir den Haushalt ab, weil Unsummen für die Subventionierung unsozialer und umweltschädlicher Baumaßnahmen ausgegeben werden sollen insbesondere für die Zerstörung der Frischluftschneise im Greut und die Zubetonierung des VFL Post Geländes.

Hier werden Millionen für die Interessen der Bau und Immobilienwirtschaft verschleudert aber die Wohnungsnot für Geringverdiener, kinderreiche Familien, Rentner oder Alleinerziehende wird keineswegs gelindert. 

Dieser Doppelhaushalt der Stadt Esslingen  wird in keiner Weise den sozialen und umweltpolitischen Anforderungen der Zukunft gerecht. Deshalb können wir dem Haushalt in der vorliegenden Form  nicht zustimmen.  

Redebeitrag zur Gemeinderatssitzung Juli 2019 Bebauungsplan Barbarossastraße

TOP 7  Bebauungsplan Barbarossastraße/ Krebenwiesenweg (Feuerwehrgerätehaus)

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Sehr geehrte Damen und Herren,

Für Esslingen lehnt den Bebauungsplan Barbarossastraße nach wie vor ab. Wieder einmal wird mit einem Federstrich der bestehende Flächennutzungsplan über den Haufen geworfen und die bestehende Zweckbestimmung „Grünfläche mit Sportplatz“ wandert in den Papierkorb. Bereits 2017 hatte der Stadtjugendring in einer zweitägigen Aktion für den Erhalt des kompletten Spiel und Bolzplatz geworben. Damals sind stapelweise Bilder von Kindern sowie Argumente der Eltern für den Erhalt zusammengetragen worden. Gleichzeitig entstand eine Bürgerinitiative die zahlreiche Unterschriften für ihre 29 Argumente zum Erhalt des Spiel und Bolzplatzes sammeln konnte.

Hier einmal eine Auswahl der Argumente, die von Bürgerinitiativen und Bürgern zusammengetragen wurden:

–     Der Bolzplatz Barbarossastraße ist der einzige große zentrale Bolzplatz in der ganzen Wohngegend

–      Der Bolz und Spielplatz wird extrem gut genutzt. Mit steigender Anzahl an Wohnungen erhöht sich der Bedarf weiterhin.

–     Er ist ein Treffpunkt für viele unterschiedliche soziale Aktivitäten. 
Es wird nicht „nur“ Fußball gespielt, sondern auch Federball, Frisbee, Drachensteigen. 
Im Winter gibt es hier Platz für Schneeballschlachten, Schneemann bauen etc

–      Der Bolzplatz stellt eine grüne Oase inmitten immer enger bebauten Wohngebieten dar, der Ruhe schafft zwischen den stark befahrenen Straßen.

–  Der Bolzplatz stellt die einzige große Grünwiese und Frischentstehungsgebiet in der Gegend Wäldenbronn, Hohenkreuz dar.

–  Der Bolzplatz ist ein Platz, der von alten Bäumen umrandet ist, die eine hohe Klimawirkung erzielen. Der Baumbestand ist mehrere Jahrzehnte alt.

–  Naturschutz von einheimischen Vögeln:
Gesichtet wurden auf den Bäumen folgende Vögel:
Distelfinken, Graufinken, Buchfinken, Bachstelzen, Kohlmeisen, Blaumeisen, Grünspecht.

–  Mit Bebauung des Bolz- und Spielplatzes entstehen gegenüber anderen Standortalternativen zusätzliche Kosten, da es sich um ehemaliges Sumpfgebiet handelt.

–  Am Standort Schelztorgymnasium wären Aktivitäten wie Übungen und Feste wesentlich unproblematischer. Die Nutzung von Bolz-Spielplatz für Fest-Aktivitäten der Feuerwehr ist absolut inakzeptabel.

–  In Esslingen sind – wie von uns aufgelistet – inzwischen  mindestens 9 Spiel und  Bolzplätze gefährdet. Jeder einzelne wird da um so wichtiger.

Einzelne Beschwerden von Anwohnern haben dazu geführt, dass der gestiftete Bolzplatz zwischen Seeweisenschule und Hohenkreuz-Halle abgebaut wurde. Wenn aber 449 Esslinger für den Erhalt von Bolz- und Spielplatz eintreten, dann müsste das ein Glücksfall für Esslingen sein. Was die Stadt macht, ist aber alles andere als diese Bürger als Glückfall zu betrachten bzw zu behandeln.

Für den Standort der Feuerwehr wurden verschiedene Lösungsvorschläge gemacht:

  1. Fusion oder reine Standort Zusammenlegung mit der Abteilung Sulzgries. Viele beurteilen dies als die sinnvollste Lösung, da die Effektivität der Feuerwehr erheblich gesteigert würde und die Kosten viel geringer ausfallen würden. (Von der Feuerwehr wurde das u.A, mit der unsinnigen und unprofessionellen Begründung   abgelehnt es gebe „zwischenmenschliche Probleme“ mit den Sulzgrießern.)
  2. Verlegung des Feuerwehrgerätehauses auf den gerade einmal 700 Meter entfernten Parkplatz  des Schelztorgymnasiums. Hier müsste keine Spielfläche geopfert werden und es gibt wesentlich weniger Anwohner und vor allem keine massive Gefährdung von Kleinkindern wie an der Barbarossastraße. Der Standort Parkplatz Schelztorgymnasium ist daher in JEDER Hinsicht die bessere Standortwahl. Der Sorge zu wenig Parkplätze zu haben könnte man entgegenwirken indem man ein kleines Parkhaus auf die übrige Parkfläche baut. 

Die Gemeinderatsmehrheit ist damals vor dem martialischen Auftreten der Feuerwehr eingeknickt, die diesen Tagesordnungspunkt vortragen durfte, während auf die Argumente des Stadtjugendrings und der Bürgerinitiative  gar nicht eingegangen wurde

Auf eine raffinierte Art wurden Sicherheitsbedürfnisse der Bevölkerung und das Spielbedürfnis der Kinder gegeneinander ausgespielt.

Es ist an der Zeit diesen kinder- und umweltfeindlichen Beschluss aufzuheben. Wir beantragen eine  der oben genannten Alternativen umzusetzen.

Redebeiträge von FÜR Esslingen zur Gemeinderatssitzung am 11.3.2019

Top 1 Renovierung und Erweiterung der Stadtbücherei. Weiteres Vorgehen und Zeitplan

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

Der erste Esslinger Bürgerentscheid für den Ausbau der Bücherei am bisherigen Standort war ein großartiger Erfolg.  78 Prozent der abgegebenen Stimmen sprachen sich gegen den Gemeinderatsbeschluss und für die Erweiterung der Bücherei im Pfleghof aus. Und das, obwohl Grüne, CDU, FDP und der Oberbürgermeister für Nein geworben hatten!  Jetzt besteht die Möglichkeit bei kluger vorausschauender Planung und unter Beteiligung der Bürger eine moderne und großzügige Bücherei im historischen Gebäude zu schaffen.

Der Bürgerentscheid hat Bedeutung weit über den unmittelbaren Anlass hinaus. Er zeigt, dass Beschlüsse des Gemeinderats  revidiert werden können, wenn die Mehrheit der Bürger  aktiv wird und energisch für ihre Forderungen eintritt. Die Realisierung soll so gründlich wie möglich vorbereitet und zugleich so schnell wie möglich umgesetzt werden. Hierbei muss darauf geachtet werden,  dass  die Kosten nicht aus dem Ruder laufen. FÜR Esslingen hat volles Vertrauen in die Bürgerinitiative. Sie wird den ganzen Prozess im Auge behalten und aktiv begleiten.

Wir begrüßen den Antrag der Linke und stimmen der Vorlage 1.2 ??? zu.

Top 3 Eckdaten für den Doppelhaushalt 2020/2021

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

FÜR Esslingen lehnt die Vorlage ab, weil der Beschluss nicht nur die Eckdaten für den Doppelhaushalt sondern auch das von der Gemeinderatsmehrheit  beschlossene und von SPD, Grüne und Linke mitgetragene Gesamtmassnahmenpaket zur strategischen Haushaltskonsolidierung  aus dem Jahr 2016 umfasst.  Zur Erinnerung: die 101 Punkte umfassende Massnahmenliste  zur Einsparung von  gerade Mal 9 Mio. Euro beinhaltet Gemeinheiten, wie die  Erhöhung der Unterrichtsgebühren der Musikschule ( Die Erhöhung  hat mit 35.000 Euro bereits 5.000 € mehr eingebracht als geplant). Schließung von öffentlichen Toiletten, weniger Geld für Spielplätze und Grünflächen, höhere Bestattungsgebühren usw. Vor allem aber wurden  die Elternentgelte für Kitas und Kindergärten um fast 50 Prozent erhöht.

Wie passt die Zustimmung zur Fortführung dieser Maßnahmen mit der aktuellen Kampagne der SPD für  gebührenfreie Kitas, zusammen? Wir fordern jedenfalls die sofortige Rücknahme dieser Gebührenerhöhung. Und wir fordern dazu auf mit der Einführung einer kostenlosen Kinderbetreuung wirklich Ernst zu machen.

Zu TOP 6 Veränderungssperre Breite Oberer Brühl

Wir stimmen der Veränderungssperre zu,  aber ausschließlich nur  zum Erhalt der landwirtschaftlichen Nutzfläche und zum Erhalt und Ausbau des Landschaftspark Neckar. Die Nutzung der Fläche zur Verkehrsoptimierung bzw. gar zum Bau einer Trasse zum Gewerbegebiet lehnen wir strikt ab. Dadurch würde ja weitere landwirtschaftliche Nutzfläche zerstört.  Die Genehmigung der ausgelagerten Daimlerproduktion mit den vorgesehenen Ausnahmegenehmigungen muss abgelehnt werden, weil sie  eine Reihe zusätzlicher Verkehrsprobleme in der Pliensauvorstadt erzeugt und dann aus der Sicht des Betreibers den Bau einer Trasse durch den Landschaftspark notwendig macht.

zu TOP 7  Verpflichtende Einführung der Teilnahme am Ratsinformationssystem (RIS)   Die Vorlage enthält keinerlei Begründung, warum die Teilnahme am RIS für alle Gemeinderats Mitglieder verpflichtend sein soll. Die meisten Gemeinderats Mitglieder nutzen ja das RIS und das ist völlig in Ordnung. Aber wir halten es für ein Unding, dass wir uns anmaßen, den zukünftigen Gemeinderäten vorzuschreiben dass alle das RIS benützen müssen. Einer unserer Kandidatinnen ist zum Beispiel blind , sie kann aber mit Hilfe eines Lesegeräts hervorragend mit gedruckten Vorlagen umgehen. Auch eine Reihe älterer Menschen können oder wollen sich nicht mit den digitalen Medien anfreunden.  Dürfen die dann nach Meinung der Verwaltung ihr Gemeinderatsmandat nicht annehmen? – Das kann ja wohl nicht wahr sein.   Wir lehnen diese bürokratische Bevormundung des zukünftigen Gemeinderats ab.