Vorhandenen Wohnraum optimal nutzen!

Auf der Gemeinderatssitzung am 25.1. kam es zu heftigen Auseinandersetzungen über die aktuelle Baupolitik, besonders wegen der geplanten Bebauung der Frischluftschneise im Greut und des Sportplatzes des SV1845 in der Pliensauvorstadt.

„Im Zusammenhang mit einem Baugebiet im Greut in Krummenacker sprach Dilek Toy (FÜR) gar von einem Umweltverbrechen.“ berichtete die EZ am 26. Januar. Gemeint ist damit der Zubau einer der wichtigsten Frischluftschneisen, durch den bei Inversionswetterlage der Austausch der u.a. mit Feinstaub und Stickoxiden schwer belasteten Luft in der Innenstadt gravierend eingeschränkt wird. Schon jetzt ist der Anteil an Lungenkranken und sonstigen Atemwegserkrankten in Esslingen erschreckend hoch.
OB Zieger wirft den Kritikern seiner Baupolitik „Besitzstandsdenken“ vor. Aber was ist daran Besitzstandsdenken, wenn sich an die hundert Mitglieder der Bürgerinitiative „Rettet das Greut“ uneigennützig für die Belange aller Esslinger Bürger einsetzen? Ist es nicht im Gegenteil sogar „Besitzergreifungsdenken“, wenn ein Immobilienhändler sich Grundstücke verschafft, um sie dann wider Natur und Mensch in teure, profitable Bauvorhaben umzusetzen? Gerade wer an die Flüchtlinge und sozial schwache Wohnungssuchende denkt, kann in einer Baupolitik fast ausschließlich für Besserverdienende keine Lösung sehen, denn die Neubauten kommen nur zum geringsten Teil den Flüchtlingen bzw. den Geringverdienern zugute.

Notwendig ist die optimale Nutzung des vorhandenen Wohnraums. Selbst wenn nur ein Viertel der 2000 leer stehenden Wohnungen genutzt würden, könnten in kurzer Zeit ca. 1250 Menschen untergebracht werden, ohne zusätzliche Flächenversiegelung.

FÜR Esslingen ist außerdem für ein groß angelegtes, öffentlich gefördertes Sanierungsprogramm ohne nachfolgende Horrormieten!