In den Morgenstunden des 24.1. wurden erneut 50 Flüchtlinge nach Afghanistan abgeschoben, darunter 4 aus Baden-Württemberg. Afghanistan ist Kriegsgebiet. Im ganzen Land operieren die faschistischen Terrormilizen Al Kaida und IS. Auch in Gebieten, in denen deutsche Besatzungstruppen aktiv waren – wie in Kundus hatten nach kurzer Zeit die Taliban die Oberhand. Die Minister De Maiziere und von der Leyen trauen sich nur in gepanzerten Fahrzeugen, mit kugelsicheren Westen nach Afghanistan – und das soll ein sicheres Herkunftsland sein? Das UN Flüchtlingshilfswerk und die Kirchen warnen eindringlich vor Abschiebungen, weil sich die Lage in den letzten Monaten noch dramatisch verschlechtert hat. Ein Vertreter von Pro Asyl erklärte: „Das hat was mit Stimmungsmache in Deutschland zu tun. Man versucht rechter Stimmungsmache hinterherzulaufen. Bedauerlicherweise jetzt auch Grün regierte Bundesländer.“ Er sprach von „russischem Roulett auf dem Rücken der Flüchtlinge.“ Auch zahlreiche afghanische Flüchtlinge in Esslingen sind von Abschiebung bedroht und müssen um ihr Leben fürchten. Dilek Toy berichtet aus ihrer Arbeit mit traumatisierten Flüchtlingen, dass eine andauernde Angst vor der drohenden Abschiebung die psychische Stabilisierungsarbeit schier unmöglich macht. FÜR Esslingen ruft auf zur breiten Solidarität mit den afghanischen und allen anderen in Esslingen lebenden Flüchtlingen. Migranten und Deutsche gemeinsam – Für Zusammenhalt und Solidarität.
(Online Petition unter https://www.openpetition.de/petition/online/tuebinger-aufruf-keine-abschiebungen-nach-afghanistan-gegen-krieg-und-terror-ueberall)