Am Montag den 6.2. wurde im Gemeinderat die Neuauflage des Flächennutzungsplans (FNP) verhandelt. Nach den zahlreichen Bürgerprotesten, die die Stadtverwaltung zwang den FNP zweimal zurückzuziehen, liegt jetzt ein neuer Entwurf vor. Dieser enthält aber nicht weniger Flächen sondern weist zahlreiche zusätzliche umwelt- und sozialpolitisch hochbrisante Flächen aus. Die Bevölkerungsdichte in Esslingen ist mehr als sechsmal so hoch wie im Landesdurchschnitt. Daraus folgt einmal mehr: Esslingen ist eine ausgewachsene Stadt und verträgt vor allem aus Umweltgründen keine weitere Versieglung von wertvollen Grünflächen, von Ackerland, Streuobstwiesen, und Kaltluftentstehungsgebieten.
Begründet wird dies mit windigen Vorausberechnungen der Bevölkerungsentwicklung. Die Ergebnisse der Vorhersagen differieren enorm und sind im Grunde unbrauchbar. Einigkeit herrscht aber bei der Vorhersage der natürlichen Bevölkerungsentwicklung. Auf Grund der niedrigen Geburtenraten wird die Einwohnerzahl von Esslingen bis 2035 ohne Zuwanderung um 5554 sinken! D.h. bei einer Belegungsdichte von 2 werden mindestens 2777 Wohnungen frei! Der Bericht enthält auch keinerlei Aussagen zur Zahl der leerstehenden Wohnungen. Nach unserer Kenntnis sind das mindestens 2000. Wenn es gelänge die frei werdenden und die leerstehenden Wohnungen auf den Markt zu bringen, könnten fast 10 000 Menschen in Esslingen untergebracht werden, ohne dass auch nur eine einzige Fläche neu versiegelt werden müsste.
Das erfordert aber aktives Wohnraummanagement und die familien- und altengerechte Sanierung der bestehenden Wohnungen. Der FNP zerstört die letzten Grünflächen in Esslingen ohne Rücksicht auf die natürlichen Lebensgrundlagen. Der FNP muss deshalb komplett vom Tisch!