Das Urteil um die Rechtmäßigkeit von Diesel-Fahrverboten schlägt in der Bevölkerung und den Medien hohe Wellen. Es ist eine schallende Ohrfeige für die Kumpanei der Bundesregierung mit der Automobilindustrie. Eigentlich aber saßen die falschen auf der Anklagebank. Nicht in erster Linie die Städte, sondern die verbrecherischen Machenschaften der Automobilindustrie und ihre Weigerung bezahlbare, umweltfreundliche Fahrzeuge zu bauen, sind für die katastrophale Situation verantwortlich. Die Vergiftung der Atemluft mit Stickoxid liegt in ca. 70 Städten Deutschlands, darunter auch Esslingen, deutlich über dem EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Spitzenreiter sind München mit 78 und Stuttgart mit 73 Mikrogramm. Stickoxide kommen in Städten zu etwa 60 bis 80 Prozent vom Verkehr, davon etwa 75 Prozent vom Dieselmotor.
FÜR Esslingen fordert als Sofortmaßnahme die Nachrüstung von älteren Dieselfahrzeugen mit SCR-Katalysatoren bzw Entschädigungszahlungen für betroffene Fahrzeughalter auf Kosten der Automobilkonzerne. Außerdem schlägt FÜR Esslingen vor, dass im gesamten Bereich der VVS der Nulltarif im öffentlichen Nahverkehr eingeführt wird. Wir sehen darin ein äußerst wirksames Mittel gegen den täglichen Verkehrsinfarkt, gegen Stickoxide und Feinstaubbelastung. Das Milliardengrab S21 muss sofort gestoppt werden. Die 16 Gleise müssen erhalten werden und können für den Ausbau des ÖPNV genutzt werden. Die Baugrube wird zum Zentralen Omnibusbahnhof umfunktioniert. Mit den bei S21 eingesparten Kosten könnte in den nächsten 10 oder 20 Jahren ein kostenloser ÖPNV im gesamten VVS Gebiet finanziert werden!