Sanieren statt Planieren!

FÜR Esslingen lehnt den geplanten Abriss des Hochschulgebäudes auf der Flandernhöhe ab. Mit dem Abbruch würden nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch ein Hallenbad, eine Turmhalle, ein kleines Amphitheater und eine wunderschöne Grünfläche zerstört. Es ist ein Unding, dass ein öffentliches Gebäude bereits nach 40 Jahren abgerissen werden soll. Dabei werden, um öffentliche Akzeptanz zu erreichen die Sanierungskosten hochgerechnet und die Kosten für den Neubau  kleingerechnet. (Das einzige stichhaltige Argument ist das undichte Flachdach, das sofort repariert werden muss, das aber bei weitem keine 74 Millionen kosten würde.) Das ist, wie schon beim Zentrum Zell, Zerstörung von öffentlichem Eigentum durch eine Politik der bewussten Verwahrlosung statt der kontinuierlichen Pflege und Sanierung.

Der eigentliche Hintergrund für die geplante Aktion ist die allgegenwärtige Gier nach Baugrund, weil das derzeit eine der wenigen Maximalprofit versprechenden Kapitalanlagemöglichkeiten ist. Hier winken Traumprofite gleich in mehrfacher Hinsicht: Zuerst profitiert das Abbruchunternehmen, dann der Investor, der das Grundstück zum Tiefstpreis erhält und dann teuer vermarktet (siehe Güterbahnhofsgelände)  Schließlich profitiert natürlich die Bauwirtschaft selbst. Dabei sind die öffentlichen Bauaufträge, wie der Neubau der FH in der Weststadt besondere Leckerbissen, weil dabei die Baukosten fast beliebig in die Höhe getrieben werden können. (Beispiel FH Bielefeld statt geplanten 160 Millionen derzeit mindestens 260 Millionen. – Von Elbphilharmonie, Flughafen BER und S21 ganz zu schweigen.)

Die Gemeinderatsfraktionen u.a. auch die Grünen unterstützen dieses Projekt, weil  dadurch „hochwertiger Wohnraum“ geschaffen würde.  Auf Deutsch heißt das Luxuswohnungen mit Hanglage – unbezahlbar für die Masse der Wohnungssuchenden. In der Notfallkartei der Stadt Esslingen befinden sich über 500 Menschen, die händeringend nach einer bezahlbaren Wohnung suchen. Warum sollte es nicht möglich sein schnellstmöglich 500 Sozialwohnungen zu bauen z.B. wie vom Mieterbund gefordert in der neuen Weststadt?!